Rückblick
124. Billbrookkreis-Treffen
am Montag, 1. Dezember 2025, von 12 bis 14 Uhr
im Hotel Böttcherhof
Gastrednerin: Dr. Melanie Leonhard, Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg
Thema: Aktuelles aus der Hamburger Wirtschaft
Zum Jahresabschlusstreffen im Hotel Böttcherhof begrüßte der Erste Vorsitzende des Billbrookkreises, Bernhard Jurasch, als Gastrednerin Dr. Melanie Leonhard. Die Senatorin der Behörde für Wirtschaft, Arbeit und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg sprach über „Aktuelles aus der Hamburger Wirtschaft“.
In ihrer Rede betonte Wirtschaftssenatorin Dr. Melanie Leonhard, dass sich Deutschland in herausfordernden Zeiten befinde. Diese seien geprägt von Preissteigerungen, gestörten Lieferketten, einem anhaltenden Fachkräftemangel sowie Defiziten in der Infrastruktur. Trotz dieser Bedingungen habe sich Hamburg im Bundesvergleich positiv behauptet. Hamburg liege sogar über dem Durchschnitt und sei im Gegensatz zu anderen Regionen vielseitig aufgestellt. Hamburg sei Zentrum für Dienstleistungen, wachsenden Tourismus, nicht zuletzt auch aufgrund einer vielfältigen Kulturszene.
In einigen Bereichen sei Hamburg dennoch stark unter Druck geraten, so Dr. Leonhard. Sie äußerte den Wunsch nach spontan verfügbaren Flächen, die dringend benötigt würden, was jedoch nicht immer kurzfristig möglich sei. Die besondere Stärke der Stadt liege in der engen Verzahnung von Handel und Industrie sowie im Hafen, der als Universalhafen unterschiedlichste Güter umschlage und ein relevanter Ort für Massengut sei. Wichtig dafür sei eine funktionierende Infrastruktur und verfügbare freie Flächen.
Von allen Institutionen werde aber bestätigt, dass ein Umschlagsplus zu erwarten sei. Hamburg wachse aktuell sogar schneller als Rotterdam und Antwerpen. Dennoch stehe die Stadt vor großen Aufgaben. Etabliert hätten sich bereits freie Flächen für neue und zukunftsfähige Energien.
Auch dem Industriestandort Billbrook/Rothenburgsort maß Dr. Leonhard große Bedeutung bei – als Standort für die Verarbeitung von Rohstoffen und für Speditionen, die im Hafenumfeld besonders wichtig seien. Seit 2015 seien mehr als 100 Millionen Euro in die Infrastruktur investiert worden. Trotzdem kämen große Aufgaben auf die Stadt zu, unter anderem in Bezug auf Straßenanbindungen und mehr Sauberkeit. In diesem Zusammenhang sagte die Senatorin erneut ihre Unterstützung zur Verbesserung der Sauberkeit im Industriegebiet und zur Beseitigung der vielen Schrottfahrzeuge zu.
Die zahlreichen Baustellen seien für den Senat Ansporn, diese möglichst gut zu koordinieren. Viele Unternehmen hätten aber auf die Maßnahmen – beispielsweise im Leitungsbau – auch bereits lange gewartet. Auch in Sachen Lkw-Vorstaufläche, die weiterhin dringend benötigt werde, sei die Stadt auf die gute Zusammenarbeit mit dem Industriestandort Billbrook angewiesen. Darüber hinaus seien die Schiffbarkeit der Kanäle sowie selbstverständlich der Bau der A 26 in Arbeit. Diese Autobahn solle endlich eine Verbindung zwischen der A1 und A7 schaffen. Laut der Wirtschaftssenatorin gehöre dies zu den zentralen Themen, um die sich der Senat kümmern müsse. Dass nun ein Trassenverlauf erneut überprüft werden müsse, könne man kaum noch jemandem erklären.
Entbürokratisierung sei daher zwingend erforderlich, um schneller und effizienter zu werden. Im Bereich der Klimaneutralität, die aufgrund des Volksentscheids früher erreicht werden soll, müsse geprüft werden, welche Maßnahmen möglich seien. CO₂-Einsparung sei absolut wichtig, die Maßnahmen müssten jedoch auch umsetzbar sein. Die Wirtschaftssenatorin sprach auch den notwendigen Wohnungsbau in Hamburg an und hob hervor, dass Mieten bezahlbar bleiben müssten.
Zum Thema „Olympia in Hamburg“ erklärte Dr. Leonhard, dass der Senat auf die Beteiligung der Bevölkerung setze. Olympia mache nur dann Sinn, wenn die Mehrheit der Hamburgerinnen und Hamburger dahinterstehe. Hamburg als Tor zur Welt sei eine Stadt, die weiterwachse. Olympia könne ein positives Zukunftsversprechen sein, von dem auch kommende Generationen profitieren. Bei einer kleinen Abstimmung unter den Gästen des Billbrookkreis-Treffens zeigte sich, dass Olympia mehrheitlich gewünscht wird.
Im Anschluss an die sehr interessante Rede – Dr. Melanie Leonhard hatte sich auf die Themenwünsche des Billbrookkreises gut vorbereitet –, bestand die Möglichkeit, eigene Fragen zu stellen. Ein Veranstaltungsgast etwa wollte wissen, ob es Anreize geben werde, um Fachkräfte aus dem Ausland nach Hamburg zu holen. Dr. Leonhard bestätigte diese Option zur Behebung des Fachkräftemangels, betonte jedoch auch, dass Schulungen – vor allem im sprachlichen Bereich – bereits im Herkunftsland beginnen müssten.
Launige Vorstellungsrunde und Danksagung
Zahlreiche Gäste waren der Einladung zum 124. Billbrookkreis-Treffen gefolgt, darunter Eiko Hashimaru-Shigemitsu, Präsidentin der Deutsch-Japanischen-Gesellschaft zu Hamburg. Axel Grühn von der Sydbank hatte eine Nikolaus-Süßigkeit für die Gäste mitgebracht, eine tolle Überraschung, die gern mitgenommen wurde.
Mit warmen Worten und in einer amüsanten moderierten Runde stellte der Billbrookkreis-Vorsitzende Bernhard Jurasch zudem alle Mitglieder und Gäste des 124. Billbrookkreis-Treffen vor und ließ so manche Anekdoten von der Gründung bis heute einfließen.
Jurasch hob Andreas Tsioulakis, Vice President der Still AG, hervor als „einer, der sich sehr stark für den Industriestandort einsetzt“. Erst vor kurzem habe Still am Industriestandort ein Richtfest für eine neue Produktionshalle in der Borsigstraße feiern können und eine weitere Fertigung gehe in der Berzeliusstraße demnächst an den Start. „Es ist sicher nicht einfach, in einem großen Konzern seinen Standort immer zu stärken“, so Jurasch, umso positiver sei es hervorzuheben, dass Herr Tsioulakis es geschafft habe, was nicht immer im Gesamtverfahren einfach sei. Als neues Mitglied dabei: Christoph Engelke von Lubrizol. Das Unternehmen lud an diesem Tag zum „Cappuccino danach“ ein. Jürgen Henke von der „Langen Nacht der Industrie“ (LNDI) gab einen Ausblick auf die anstehende Veranstaltung 2026 und animierte die Anwesenden an der LNDI teilzuhaben.
Bernhard Jurasch bedankte sich mit einem bunten Blumenstrauß bei der Senatorin für ihren Besuch sowie bei allen Mitgliedern und Gästen für die zahlreiche Teilnahme an den diesjährigen Treffen. Er wünschte allen Anwesenden eine schöne Weihnachtszeit. gr / fmr
Das 125. Billbrookkreis-Treffen – die erste Veranstaltung 2026 – findet am 9. Februar von 12 bis 14 Uhr im Hotel Böttcherhof statt. Gastredner Rasmus J. Joensen, Kapitalmarktexperte von Sydbank, wird eine Wirtschaftsprognose für 2026 abgeben. Hier geht's zur Online-Anmeldung
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Der Billbrookkreis-Vorsitzende Bernhard Jurasch freute sich, Hamburgs Wirtschaftssenatorin Dr. Melanie Leonhard für einen Vortrag zu begrüßen. -
Bernhard Jurasch bedankte sich für das zahlreiche Erscheinen der Mitglieder und Gäste bei den diesjährigen Billbrookkreis-Treffen. -
Die Gäste des Billbrookkreis-Treffens schätzen es, mit anderen Firmenchefs ins Gespräch zu kommen und sich zu vernetzen. -
Auch Dr. Melanie Leonhard kam mit den Gästen persönlich ins Gespräch. -
Dr. Melanie Leonhard im Gespräch mit Bernhard Jurasch. -
Dr. Melanie Leonhard betonte in ihrem Vortrag, dass man sich in schwierigen Zeiten befinde, Hamburg aber im Bundesvergleich einen guten Weg eingeschlagen habe. -
Die Wirtschaftssenatorin Dr. Melanie Leonhard sprach auch über die dringend notwendige Verbesserung der Infrastruktur in Hamburg. -
Die Gäste des Billbrookkreis-Treffens verfolgten mit viel Interesse dem spannenden Vortrag zum Thema Wirtschaftslage in Hamburg. -
Eiko Hashimaru-Shigemitsu von der Deutsch-Japanischen-Gesellschaft, Stefan Kühnbach von Indaver Europe und Axel Grühn von der Sydbank. -
Dr. Melanie Leonhard betonte, wie wichtig es sei, dem Fachkräftemangel entgegenzusteuern und versprach Anreize für das Anwerben gut qualifizierter Fachkräfte. -
Die Senatorin will sich auch für die Sauberkeit im Industriegebiet engagieren, was beispielsweise die Schrottautos betrifft. -
Nach dem Vortrag ermunterte Bernhard Jurasch die Gäste, eigene Fragen an Senatorin Dr. Melanie Leonhard zu richten. -
Dr. Melanie Leonhard stellte sich den Fragen der Gäste. -
Dr. Antonia Goldner MdHB von der CDU richtete eine Frage an die Senatorin. -
Dr. Dietmar Buchholz, kooptiertes Billbrookkreis-Vorstandsmitglied, mit einer Frage an die Senatorin Dr. Melanie Leonhard, die diese gern ausführlich beantwortete. -
In vielen Punkten traf Dr. Melanie Leonhard den Kern der Anliegen des Industriegebietes. In der Olympiafrage zeigte sich der Billbrookkreis zugewandt. -
Bernhard Jurasch stellte die Billbrookkreis-Mitglieder und Gäste von Billbrookkreis und BVMW vor und ließ dabei launige Anekdoten mit einfließen. -
Heike Tipmonta, HIW Hamburg Invest Wirtschaftsförderungsgesellschaft, während der Vorstellrunde. -
Bernhard Jurasch stellte Dr. Tillmann Quensell von Otto Dörner vor. -
Eiko Hashimaru-Shigemitsu, Präsidentin der Deutsch-Japanischen Gesellschaft zu Hamburg, zählt zu den Ehrengästen Billbrookkreises. Hier im Gespräch mit Stefan Kühnbach, CCO der Indaver-Gruppe. -
Ernst Pfaff ist Seniorchef des gleichnamigen Familienunternehmen in der Liebigstraße, das seit der 1960er-Jahren im Industriegebiet ansässig ist. -
Virginia von Burgsdorff, Hanse Strafrecht, gehört zum Vorstand des Billbrookkreises. -
Mit einem bunten Blumenstrauß bedankte sich Bernhard Jurasch bei der Wirtschaftssenatorin Dr. Melanie Leonhard für ihren tollen Vortrag. -
Karen Grell, Redaktion „der billbrooker“, freute sich über die frisch gedruckte, gelungene Ausgabe der Wirtschaftszeitung. -
Dr. Melanie Leonhard bedankte sich für die Aufmerksamkeit der Gäste und wünschte allen eine schöne Weihnachtszeit. -
Die Sydbank ließ es sich nicht nehmen, an die Gäste ein kleines Nikolausgeschenk zu verteilen. Dankeschön!
Fotos: Mirko Hannemann