Weltweites Netzwerken fängt beim Nachbarn an.

Der Billbrookkreis ... Vor Ort. Vernetzt. Vertreten.

Billbrook/Rothenburgsort/Allermöhe – wo Industrie und Wirtschaft ansässig sind.

Mittelständler und Weltmarktführer engagieren sich.

Interessensvertretung und Dialogpartner.

Rückblick

111. Billbrookkreis-Treffen

am Dienstag, 29. August 2023 von 12 bis 14 Uhr
im Hotel Böttcherhof

Gastredner: Joachim Knuth, Intendant des NDR
Thema: Medien und die Öffentlichkeit

„Zu den Grundfesten gehört Vertrauen in die Arbeit der Journalisten“

Joachim Knuth, Intendant des NDR, freute sich, als Gastredner des 111. Billbrookkreistreffens über die Medien im Allgemeinen und den Norddeutschen Rundfunk im Speziellen zu sprechen und auch mit den Anwesenden umfassend in den Dialog treten zu können. Zahlreiche Billbrookkreismitglieder und Gäste nutzten die Gelegenheit, um Fragen zu stellen sowie Lob und Kritik zu äußern.

Die Themen unserer Zeit – Ukrainekrieg, Klimawandel und Mobilitätswende, Flucht und Migration – seien sehr „komplex und schwierig“ aufzuzeigen und schafften „Ängste und Unsicherheiten“, leitete Joachim Knuth seinen Vortrag ein. „Das beeinflusst auch die Stimmungslage beim NDR.“ Gesellschaftlich ändere sich das Verhalten der Menschen; im Umgang mit Informationen stehe oft im Vordergrund: „Nicht: Was ist passiert? Sondern was möchte ich, das passiert. Nicht: Was sagt die Wissenschaft? Sondern, was möchte ich, das sie sagt.“

Angesichts kritischer Beobachtungen und vieler Vorwürfe in der Öffentlichkeit, ob tendenziöse Berichterstattung, Falschmeldungen oder pauschale Kritik an der Lügenpresse, betonte Knuth: „Zu den Grundfesten gehört Vertrauen in die Arbeit der Journalisten.“ Der NDR habe eine hohe Glaubwürdigkeit und das Vertrauen der Menschen: 70 Prozent der Norddeutschen nutzten täglich die Angebote des NDR. Allerdings, räumte er sein, waren es vor einigen Jahren noch mehr. Es gelte Vertrauen zurückzugewinnen.

Der NDR bietet, so Knuth, gemäß seinem Auftrag einen umfassenden Überblick über internationale, überregionale und regionale Themen. Es sei wichtig, die gesamte Gesellschaft im Blick zu behalten: „alt und jung, deutsch oder zugewandert, Stadt oder Land“. Darüber hinaus setzt der NDR verstärkt auf Regionalvoluntariate, um in den Berichterstattungen aus Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein unterschiedliche Perspektiven abzubilden – um „nicht nur großstädtische Aspekte weiterzutragen“, sondern um ein Gesamtbild darzustellen.

Gutes Handwerkszeug und sauberes journalistisches Arbeiten

Sauberes journalistisches Arbeiten sei eine Grundvoraussetzung beim NDR, hob Knuth hervor. Um das zu gewährleisten gebe es ein engmaschiges Überwachungssystem mit Rundfunkrat, Verwaltungsrat und weiteren. Der NDR stehe unter permanenter (Programm-)Beobachtung.

Der NDR setzt, wie Knuth weiter erläuterte, auf eine gute Ausbildung der Journalisten, so dass ihr Handwerk beherrschen und unabhängig berichten. Wichtige Einstellkriterien für Journalisten sind demnach Unvoreingenommenheit, die Abbildung aller Perspektiven und Distanz, die Unabhängigkeit schafft.

Zukunftsaufgaben

„Wir müssen uns verändern“, bekräftigte Knuth im Hinblick auf das Nutzungsverhalten des Publikums. Es gehe darum, dass Vertrauen der Menschen in die Marke auf allen Kanälen zu stärken – auch über Jugendangebote im Netz. Die Personen, die heute die Radio- und TV-Angebote des NDR nutzen, sind durchschnittlich 67 Jahre alt, bei der ARD liegt das Durchschnittsalter bei 61 Jahren. Die unter 30-Jährigen erreicht der NDR auch über Podcasts. Bei Instagram und Tiktok sei der NDR schon recht erfolgreich, die Jüngeren anzusprechen. „Qualität ist unser größtes Unterscheidungsmerkmal“, so der Intendant.

..................................................................................................................................................................................................................................................................

Impulsvortrag: Wie kann KI beim Fachkräftemangel helfen?
Referent: Anselm Fehnker, Artificial Intelligence Center Hamburg (ARIC)

Der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) ist bereits heute sehr vielseitig möglich – auch in kleinen Unternehmen –, wenn es darum geht Lösungen zu finden, Fachkräftemangel auszugleichen, Arbeitsabläufe zu verbessern und wertvolle Arbeitskräfte zu entlasten. Anselm Fehnker vom Verein Artificial Intelligence Center Hamburg (ARIC) beleuchtete das hochaktuelle Thema anhand von sechs Praxisbeispielen. So lassen Routineaufgaben und zeitfressende Tätigkeiten über KI automatisieren. Auch die vorausschauende Wartung und Anlagenüberwachung lässt sich mit KI steuern. KI-gestützte Kapazitätsplanung bringt weitere Einsatzmöglichkeiten: vom Kapazitätsbedarfs bis hin zu bedarfsgerechter Personalplanung. Intelligente Wissenstransfer-Systeme ermöglichen es, Know-how im Unternehmen strukturiert zu erfassen und leicht zugänglich zu machen. Und auch im Marketing spielt die KI-gestützte automatische Generierung von Content eine zunehmend große Rolle, um unterschiedliche Zielgruppen und auf verschiedene anzusprechen und die Reichweite von Marketingkampagnen zu erhöhen. KI-basierte-Job-Matching-Plattformen können wiederum den Rekrutierungsprozess für kleine Unternehmen vereinfachen – etwa durch die effiziente Nutzung von Online-Jobbörsen zur Stellensuche und KI-gesteuerten Plattformen für das automatisierte Abgleichen von passenden Bewerberprofilen mit Stellenangeboten.

ARIC wurde 2019 als offizielle KI-Initiative der Stadt Hamburg gegründet und versteht sich als zentraler branchenübergreifender Anlaufpunkt für KI mit der Aufgabe, KI in der Hansestadt systematisch zu fördern. Dafür haben sich im ARIC Fachleute aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft zusammengeschlossen. Eines der Angebote ist es, kleine und mittelständische Unternehmen, KMU, zur Einführung von KI zu beraten.

Der Billbrookkreis wird das Zukunftsthema künstliche Intelligenz in den nächsten Monaten aus verschiedenen Blickwinkeln heraus aufgreifen.

Fotos: Mirko Hannemann

Zurück