Weltweites Netzwerken fängt beim Nachbarn an.

Der Billbrookkreis ... Vor Ort. Vernetzt. Vertreten.

Billbrook/Rothenburgsort/Allermöhe – wo Industrie und Wirtschaft ansässig sind.

Mittelständler und Weltmarktführer engagieren sich.

Interessensvertretung und Dialogpartner.

Der Industriestandort Billbrook/Rothenburgsort

Das Industriegebiet Billbrook/Rothenburgsort ist ein einzigartiger zusammenhängender Industrie- und Gewerbestandort und Norddeutschlands größter dazu. Mit seiner Wirtschaftskraft ist der Standort von zentraler Bedeutung für die Hansestadt. Gerade einmal zehn Autominuten vom Hauptbahnhof Hamburg entfernt gelegen und mit guter Verkehrsanbindung ist das Industriegebiet attraktiv für Industrieunternehmen und industrienahe Betriebe.

Das Gebiet gehört zum Bezirk Hamburg Mitte. Dennoch sind die Stadtteile Billbrook und Rothenburgsort vielen eher unbekannt. Außer den rund 24.000 Menschen, die hier jeden Tag zur Arbeit kommen. Und den Partnerfirmen, die mit den dort ansässigen mehr als 1.200 Unternehmen zu tun haben.

Die Stadt Hamburg sieht Stadtentwicklungspotenzial im östlichen Bereich der Stadt, von Hammerbrook bis Billstedt. Das Konzept „Stromaufwärts an Elbe und Bille“, welches der damalige Erste Bürgermeister Olaf Scholz in Auftrag gegeben hat, befasst sich mit Entwicklungspotenzialen für neuen Wohnraum sowie moderne Industrie- und Gewerbestrukturen in Verbindung mit Wasser und Grünflächen. Billbrook/Rothenburgsort soll ein „Magnet für die Industrieansiedlung werden und Raum für neue zukunftsfähige Arbeitsplätze bieten“. Teil des genannten Stadtentwicklungskonzepts ist das Handlungskonzept zur Revitalisierung und Modernisierung von Billbrook/Rothenburgsort.

Revitalisierung und Modernisierung des Industriestandorts Billbrook/Rothenburgsort

Der Billbrookkreis setzt sich seit Jahren aktiv für die Umsetzung des Handlungskonzepts zur Revitalisierung und Modernisierung von Billbrook/Rothenburgsort ein. Lange Zeit fehlte im Hamburger Senat der Wille zu handeln.

Da tut sich was!?

Die Hamburger Bürgerschaft hat den Senat aufgefordert, bis zum 30. September 2021 die Maßnahmen zu beschreiben, die die Stadt Hamburg angehen will, um das Handlungskonzept umzusetzen (siehe auch Frühjahrsausgabe 2021 des „billbrooker“). Erste positive Schritte sind unternommen. Der Termin für die „Senatsbefassung“ wurde jüngst auf Oktober verschoben.

Am 26. Oktober 2021 hat der Hamburger Senat seine weiteren Schritte bekannt gegeben. Die Stadt will demnach die Revitalisierung und Modernisierung des Industriegebiets Industriestandort Billbrook/Rothenburgsort intensivieren und hat erste Maßnahmen genannt. Der Billbrookkreis verfolgt die Entwicklung weiter.

Darum geht es im Handlungskonzept

Oberstes Ziel ist es, das Industrie- und Gewerbegebiet in wirtschaftlicher und ökologischer Hinsicht zukunftsfähig zu machen. Das betrifft unter anderem die Aufwertung der optischen Attraktivität des Quartiers wie auch strukturelle Verbesserungen, um bei neuen Firmen und Branchen für den Wirtschaftsraum unternehmerisches Interesse zu wecken und hochqualifizierte Arbeitskräfte anzuziehen. Prozesse und Abläufe sollen wirtschaftlicher und ökologischer praktiziert werden. Es sollten zudem Verbesserungen der Verkehrswege auf den Straßen- und Wasserwegen angestrebt werden.

Das 2016 erstellte Handlungskonzept umfasst sechs Handlungsfelder: Flächennutzung, Infrastruktur, Städtebau und Freiraum, Verkehr und Mobilität, Markt und Unternehmen sowie Kommunikation und Beteiligung. Das Dokument basiert auf Bestandsanalyse, Zielszenarien und Maßnahmenvorschlägen. Unter der Projektleitung der damaligen Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation waren alle relevanten Behörden, weitere Fachabteilungen und der Billbrookkreis in die Erstellung eingebunden.

Der Billbrookkreis fordert ein 400-Millionen-Euro-Sofortprogramm zur Umsetzung des Handlungskonzepts.

Auszug aus dem Forderungskatalog des Billbrookkreises

  • Umsetzung des Handlungskonzepts, Bestandteil des Konzepts „Stromaufwärts an Elbe und Bille“
  • Sofort-Investigationsprogramm für Billbrook/Rothenburgsort
  • Flächenkonzept, Flächenmobilisierung durch Einbindung der privaten Eigentümer
  • Sicherstellung der Infrastruktur/Digitalisierung, schnelles Internet
  • Ordnung des Straßenraum: zugeparkte Gehwege, regelmäßiges Abschleppen unangemeldeter Fahrzeuge, Hygiene usw.: Duschhaus und Toilette für Lkw-Fahrer
  • Straßeninstandsetzungsprogramm (Holperstecke!), Lkw-Vorstaufläche
  • Veloroute 9 und Radschnellweg: Abstimmung der Streckenführung durch das Industriegebiet; Rad contra Lkw: Gefährdungen vermeiden
  • Anbindung an Bus und Bahn verbessern, Mobilitätsangebote, Park an Ride (kostenfrei)
  • Schiffbarkeit tideabhängiger Kanäle gewährleisten
  • Billstraße: Problembeseitigung und Aufwertung
  • Berzeliusstraße: Aufhebung der Straßensperrung

Zur Geschichte des Industriestandorts Billbrook

Der Billbrook ist ein Sumpfgebiet am Rande der Marsch im Urstromtal der Elbe, das nach Norden hin von dem namensgebenden Fluss Bille begrenzt wird. Bereits im 13. und 14. Jahrhundert wurden Marschflächen an der Bille eingedeicht. Seit 1395 gehörte das Gebiet zum Hamburger Landgebiet und dort zum Dorf Billwärder. Seit dem 17. Jahrhundert bauten wohlhabende Hamburger ihre Landhäuser auf dem Billbrook. Einige dieser Häuser standen bis in das 20. Jahrhundert und wurden später als Gaststätten genutzt.

Frühe Industrialisierung

1850 Ansiedelung der Industrie
1903 Bau des Tiefstackkanals
1912 Eingemeindung Billbrooks in die Kernstadt Hamburg
1917 Inbetriebnahme der größten Kraftwerksanlage der Hamburgischen Electricitäts-Werke (HEW) im Tiefstack

Das Gebiet wurde durch ein Netz sehr breiter und über weite Strecken schnurgerader Straßen erschlossen, die für Hamburg eher untypisch sind. Sie prägen – neben den Kleingärten und den Wasserflächen der Bille – den Charakter des Industriegebietes ebenso wie stillgelegte Bahngleise und grüne Böschungen.

Nur noch wenige Gebäude erinnern mit ihrer Architektur an die Frühzeiten der Industrialisierung. Auch Billbrook war im Zweiten Weltkrieg von den Flächenbombadierungen durch die Alliierten betroffen und wurde nach dem Krieg weitgehend wieder aufgebaut. Fünf breite Kanäle – Tiefstackkanal, Billbrookkanal, Tidekanal, Industriekanal und Moorfleeter Kanal – dienen der Entwässerung, sind aber auch mit geringem Tiefgang schiffbar. Das Gebiet um die Mündung des Tiefstackkanals, der Billbrook vom benachbarten Stadtteil Rothenburgsort auf der Insel „Billwerder Ausschlag“ trennt, in die Billwerder Bucht wird auch als Tiefstack bezeichnet. Quelle: Wikipedia

Eines der ältesten Unternehmen am Industriestandort ist die Fabrik chemischer Präparate von Dr. Richard Sthamer.

1886 gründete der Hamburger Chemiker Dr. Richard Sthamer sein Unternehmen in Billwärder an der Bille (heute Billbrook). Das damalige Betriebsgelände ist auch heute noch der Firmensitz, in der Liebigstraße gelegen. Mit der Herstellung von Schaumlöschmitteln hat das Unternehmen weltweite Bedeutung erlangt.

Fotos: Fabrik chemischer Präparate von Dr. Richard Sthamer GmbH & Co. KG

Billbrook heute – Zahlen, die es in sich haben

  • 8.900.000 Kubikmeter Wasser gibt das Hauptpumpwerk von Hamburg Wasser am Billhorner Deich jährlich ab.
  • 320.000 Tonnen Hausmüll aus Hamburger Haushalten werden jährlich in der Müllverbrennungsanlage verbrannt.
  • 300.000 Kubikmeter Sand wurden zur Erschließung von Billbrook/Rothenburgsort aus den Boberger Dünen angefahrenen.
  • 23.000 Gabelstapler produziert Still jährlich in der Berzeliusstraße.
  • 24.000 Menschen arbeiten schätzungsweise in Billbrook/Rothenburgsort.
  • 2.176 Menschen leben in Billbrook.
  • 9.138 Menschen leben in Rothenburgsort.
  • 1.200 Unternehmen sind etwa in Billbrook/Rothenburgsort ansässig.
  • 770 Hektar umfasst Norddeutschlands größtes zusammenhängendes Industriegebiet.
  • 314 Kleingärten gibt es in Billbrook.
  • 283 Wohnungen gibt es in Billbrook.